Ohne kleinere Kliniken geht’s nicht

Gesundheitsminister im Gespräch mit den Krankenhäusern

02.05.2021

„Die Krankenhäuser in Bayern leisten hervorragende Arbeit, und das nicht erst seit Beginn der Corona-Pandemie!“, betonte der Bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek bei einem Gespräch mit den Spitzen der Kliniken in der Region Straubing-Bogen, das Landtagsabgeordneter Josef Zellmeier einfädelte. Es sei dem Minister daher ein großes Anliegen, die Arbeit der Ärzte und Pflegekräfte sowie vieler Weiterer zu würdigen und ihnen zu danken. Sie seien es schließlich, die seit über einem Jahr tagtäglich die  am schwersten erkrankten Coronapatienten behandeln.

Abgesehen vom Thema der Pandemie richtete der Minister – nachdrücklich unterstützt von MdB Rainer, MdL Zellmeier und Bezirksrat Schreyer- einen flammenden Appell an die eigene Zunft, sich mehr in Pragmatismus zu üben und die Bürokratie im Gesundheitswesen nachhaltig einzudämmen. Wie schwer dies mitunter sei, zeige der Erhalt der Arztpraxis Starke, die erst durch das Intervenieren Holetscheks erhalten werden konnte. Eine Absage erteilte der Gesundheitsminister auch einer Ökonomisierung des Gesundheitssystems. Ein freier Wettbewerb bei den Kliniken gehe nicht automatisch mit einer Erhöhung der Qualität einher, so Holetschek. Wie wichtig die kleineren Kliniken auf dem Land für die medizinische Versorgung seien, habe die Pandemie eindrucksvoll bewiesen
 
Landrat Josef Laumer sprach gemeinsam mit Vorstand Robert Betz die finanzielle Situation der Kreiskliniken Bogen und Mallersdorf an. Wie in vielen anderen Bereichen reiße hier Corona Löcher in die Kassen. Auch die Ausgestaltung des Systems der Fallpauschalen trage einen Teil dazu bei. Gleichzeitig sei jedoch der Sicherstellungszuschlag für die Klinik Mallersdorf ein Segen, um auch im ländlichen Bereich eine gute medizinische Versorgung aufrecht erhalten zu können. Den Fachkräftemangel bei Ärzten und in der Pflege sprach Michael Trotz in seiner Funktion als Verwaltungsleiter der Orthopädischen Fachklinik in Schwarzach an. Straubings Klinikgeschäftsführer Dr. Christoph Scheu dankte dem Minister für die Umsetzung des Krankenhauszukunftsgesetzes, mit dem Bayern große Weitsicht bewiesen habe. Gleichzeitig sei die Digitalisierung für die Krankenhäuser sowohl eine große Herausforderung, als auch eine Chance, und schnitt dabei die Einführung der digitalen Medikamentengabe in Straubing an, die eine große Erleichterung für die Klinik sei. OB Markus Pannermayr verwies auf das in Straubing erfolgreich durchgeführte Modellprojekt „Telenotarzt“ und freute sich über den aktuell erteilten Zuschlag zur Weiterführung.
 
Holetschek betonte, ihm sei sehr wohl bewusst, dass es dicke Bretter zu bohren gelte. Vielleicht sei Corona eine Chance, das System auf neue Füße zu stellen: „Am wichtigsten dabei ist aber: Wir müssen auch zeitnah damit anfangen!“