Der Notarzt der Zukunft

Anliegen der Region mit Staatsminister Herrmann besprochen

13.08.2021
Oben v.l. Dr. Florian Blankenburg, Staatsminister Joachim Herrmann, Dr. Albert Solleder,  Unten v.l. Dr. Michael Bayeff-Filloff, MdL Josef Zellmeier, Andreas Pöschl. Nur telefonisch zugeschaltet: Christian Ebersperger
Oben v.l. Dr. Florian Blankenburg, Staatsminister Joachim Herrmann, Dr. Albert Solleder, Unten v.l. Dr. Michael Bayeff-Filloff, MdL Josef Zellmeier, Andreas Pöschl. Nur telefonisch zugeschaltet: Christian Ebersperger

Bereits im Mai hatten sich die Notärzte aus der Stadt Straubing und dem Landkreis Straubing-Bogen an Landtagsabgeordneten Josef Zellmeier gewandt und um ein Gespräch gebeten. Unter Koordinierung von Bürgermeister Albert Solleder, der selbst Notarzt und Vorsitzender des Gesundheitspolitischen Arbeitskreises in Niederbayern ist, fand im Mai eine Videokonferenz statt, bei der verschiedene Themen bei der Sicherung der Notarztversorgung besprochen wurden. Als Folgetermin lud MdL Zellmeier vor kurzem zu einer erneuten Videokonferenz mit Staatsminister Joachim Herrmann ein. Neben dem für die Notarztversorgung verantwortlichen Kabinettsmitglied war auch Dr. Michael Bayeff-Filloff als Ärztlicher Landesbeauftragter für den Rettungsdienst und der zuständige Sachgebietsleiter im Innenministerium, Ministerialrat Dr. Christian Ebersperger, zugeschaltet. Dr. Albert Solleder hatte vorab die Themen zusammengestellt, die von den beiden Sprechern der Notarztstandorte Dr. Florian Blankenburg (Straubing) und Andreas Pöschl (Bogen) engagiert eingebracht wurden. Besonders wichtig war dabei die Nachwuchsförderung und die Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Auch die Bereitschaft der Kliniken, Ärzte während der Dienstzeit für den Notfalldienst freizustellen wurde als sehr wichtig erachtet. Denn aus dem ambulanten Bereich könne die Notfallbereitschaft nicht gesichert werden. Auch der Erhalt der kleineren Standorte wurde angesprochen. So sei beispielsweise in letzter Zeit der Notarzt aus Bogen mehrfach in Straubing eingesprungen, um die Versorgung zu sichern.

Staatsminister Herrmann stellte zu Beginn klar, dass die Notärzte auch in Zukunft dringend gebraucht werden und die 229 Standorte weitestgehend erhalten bleiben. Der Telenotarzt, der ja in Straubing ab 2017 als Pilotprojekt getestet und dann bayernweit eingeführt wurde, sei eine sinnvolle Ergänzung, aber kein Ersatz für die Präsenz vor Ort. Er wies darauf hin, dass erst vor kurzem die Vergütung angehoben wurde, um den Dienst attraktiver zu machen. Der Verbesserung der Arbeitsbedingungen diene auch der Einsatz von Notarztfahrern. Der direkte Weg ohne Fahrer vom Wohnort zum Einsatz sei aber auch weiter möglich, wenn das sinnvoll und mit dem Rettungszweckverband abgeklärt ist.

Dr. Bayeff-Filloff und Dr. Ebersperger wiesen darauf hin, dass die kleineren Standorte wie etwa Bogen auch in Zukunft gesichert seien.  Die laufende Überprüfung mit Simulationsmodellen zur Strukturanpassung betreffe nur relativ wenige Standorte mit einer sehr niedrigen Einsatzdichte. Alle Teilnehmer betonten übereinstimmend die wichtige Rolle und Einbindung der Kliniken bei der Sicherung der Notarztversorgung.